Die Führungsetage der Kreisstadt Unna droht zu verwaisen: Nun will auch der Beigeordnete Uwe Kutter (62) das Rathaus verlassen, um in der sauerländischen Stadt Hemer Bürgermeister zu werden. „Uwe Kutter ist unser Mann für Hemer“, sagt die dortige SPD, und er selbst möchte „kein kleiner König sein, sondern die Bürger mitnehmen.“
Kutters Karrierestart
Kutter ist in Hemer kein Unbekannter. Als Jurist mit der Befähigung zum Richteramt ist er am 1986 als Laufbahnbeamter und Leiter des Rechts- und Ordnungsamtes in den Dienst der Stadt Hemer eingetreten. 1990 wurde ihm die Aufgabe des Rechts-, Ordnungs- und Umweltdezernenten übertragen. Außerdem wurde er zum zweiten allgemeinen Vertreter des Stadtdirektors bestimmt. Nach der Abberufung des Stadtdirektors und des 1. Beigeordneten wurde Uwe Kutter 1994 zum Hauptgemeindebeamten bestellt, zeitgleich übernahm er die Aufgaben des Baudezernenten, seit 1995 war er Dezernent für Jugend und Soziales, bevor er im Jahr 2003 nach Unna ging. „Hemer hat sich gut entwickelt“, so Kutter: „Ich habe aber dennoch Ziele und sehe für mich viele Aufgaben. Ich übernehme eine große Verantwortung für diese Stadt und dessen bin ich mir bewusst. Nur zusammen können wir gestalten, ergänzen und erweitern.“
CDU mit klarer Mehrheit
Sein Gegenkandidat von der CDU ist der in Hemer amtierende Vize-Bürgermeister Wolfgang Römer. Nötig wurde die Bürgermeisterwahl, weil der Amtsinhaber Michael Esken nach Verl abwandert. Die Kräfteverhältnisse in Hemer: CDU 20 Sitze, SPD elf, UWG vier, GAH drei und die FDP zwei Mandate. Die kleineren Fraktionen haben bislang noch nicht entschieden, ob sie einen der beiden Kandidaten unterstützen oder eigene Kräfte ins Rennen schicken. Das letzte Wort hat dann der Bürger in Hemer.
Sollte Kutter in Hemer gewählt werden, würden in Unna zwei Beigeordneten-Stellen frei, wenn denn der Erste Beigeordnete und Stadtkämmerer Karl-Gustav Mölle in die Geschäftsführung der Stadtbetriebe wechselt. Überdies wird im Rathaus auch über einen Abschied vom technischen Beigeordneten Ralf Kampmann gemunkelt.